Wein: Schaumweine

Heilkundelexikon

Wein: Schaumweine


Die moussirenden Weine (Schaumweine, Champagner) werden in der Champagne aus rothen süssen Trauben bereitet, aus welchen man den Most wie zur gewöhnlichen Weinbereitung herstellt, der jedoch sehr bald abgepresst wird, bevor noch der Farbstoff in Lösung übergegangen ist. Wenn der junge Wein in die Fässer gelagert wird, erhält er einen Zusatz von 1 Liter Cognac auf 100 Liter Wein. Dieser Zusatz, auch Liqueur ge nannt, variirt in seiner Zusammensetzung nach den verschiedenen Fabriken.

Er besteht bald aus gleichen Theilen
Weingeist und Rohrzucker, bald aus einem Gemische von Glycerin und Wein mit Cognac, dem verschiedene Substanzen zugesetzt werden, welche das eigenthümliche Bouquet der Firma oder der Carte im fertigen Champagner bedingen (Madeira, Kirschwasser, Muscatelleressenz). Nach Bedarf werden auch Weinsäure, Alaun und Tannin lösung, letztere als Schönungsmittel, zugesetzt. Der Zusatz des Liqueurs dient dazu, den Alkoholgehalt zu steigern, wodurch mittelbar die Gährung schon sistirt wird, während noch unvergohrener Zucker im Weine ist. Im December wird der Wein zum erstenmale geklärt, meistens mit Hausen blase, und noch einigemale in den folgenden Monaten. Schliesslich wird der Wein im April auf Flaschen, welche einen Druck von 6 Atmosphären aus halten, abgezogen und während 8 ?10 Monaten sich selbst überlassen. Die nun gebildete Hefe wird auf die Weise entleert, dass die mit dem Halse nach abwärts gerichtete Flasche geöffnet wird, worauf der Bodensatz abfliesst, hierauf wird wieder klarer Wein nachgefüllt und diesmal die definitive Verkorkung der Flasche ausgeführt. 5 ?6 Monate später kommt der Champagner in den Handel; derselbe enthält 6 ?7%Kohlensäure, der Druck in der Flasche beträgt 4 ?5 Atmosphären. Künstlicher Champagner wird gegenwärtig in grosser Menge in der Weise dargestellt, dass man mit Zucker und Alkohol (Sprit) versetzte schwache weisse Weine mit Kohlensäure sättigt. Man kann bei Anwendung guter und reiner Materialien auch einen sehr wohlschmeckenden künstlichen Schaumwein produciren, der jedoch sehr leicht daran erkannt werden wird, dass er, in das Glas geleert, baldigst seine Perlen verliert, indem die künstliche Saturation des Weines mit Kohlensäure keine so intensive ist, wie die während der Nachgährung stattfindende. Doch kann man durch Zusatz von Glycerin oder grösseren Mengen von Zucker auch diesem Champagner jene Consistenz geben, welche ein zu rasches Emporsteigen der Bläschen hindert.


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