Wunden: Schnittwunden

Heilkundelexikon

Wunden: Schnittwunden


Die Schnittwunden werden hervorgebracht durch scharfe, schneidende Instrumente, Messer und messerartige Werkzeuge, Scheeren, scharfe Glassplitter, Muscheln, geschärfte Steine u. dergl. Am häufigsten sind die durch scharfe Messer hervorgebrachten Operationswunden. Das Instrument wirkt durch Zug und Druck und drängt wie ein feiner Keil die Gewebe auseinander; immerhin aber ist diese Wirkung nicht rein, da unter dem Mikroskope die Schneide auch des schärfsten Messers noch immer sägenartige Ausbuchtungen zeigt. Je stumpfer das schneidende Instrument, desto mehr muss die Schnittwunde sich der Risswunde nähern, und solche Wunden bezeichnet man geradezu als Schnittrisswunden. Eine scharfrandige Trennung der Haut pflegt infolge der zahlreichen elastischen Fasern, welche sie enthält, zu klaffen, so dass die tieferen Theile frei zu Tage treten; doch ist das Auseinanderweichen der Hautränder sehr verschieden stark, je nachdem die Schnittrichtung der Spaltbarkeitsrichtung der Haut gleichlaufend ist, oder dieselbe kreuzt. Wir werden auf diese Verhältnisse unter »Symptomatologie« noch zurückkommen. Die Muskeln klaffen nur dann auseinander, wenn sie quer durchtrennt sind; durch ein ungleichmässiges Zurückziehen der in einer Wunde gelegenen Muskeln, Sehnen, Nerven u. s. w. kann deren Grund unregelmässig, treppenförmig erscheinen. Noch unregelmässiger wird die Wunde, wenn verschiedene Schnitte in verschiedenen Richtungen geführt worden sind; dann kaun auch die Haut so zerfetzt aussehen, dass man die Form einer Schnittwunde kaum noch herauserkennt. Verwundungen durch schwere messerartige Instrumente, wie Hackmesser und Häckselmaschinen, können ganze Glieder abtrennen; doch handelt es sich dabei nicht mehr um reine Schnitte, sondern die Wirkung nähert sich derjenigen eines Hiebes.


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