Wunden: Hiebwunden

Heilkundelexikon

Wunden: Hiebwunden


Die Hiebwunden gleichen im Aussehen den Schnittwunden durch die Schärfe ihrer Ränder. Da sie indessen durch scharfe, schneidende Instrumente, Säbel, Beile, Sensen u. dergl., die mit einer erheblichen Gewalt geführt sind, hervorgerufen werden, so handelt es sich zwar meistens um einfache Wunden, aber doch um solche, welche erheblich tiefer zu dringen pflegen, als dies bei den Schnittwunden der Fall ist. Hiebwunden, welche durch die Musculatur bis auf den Knochen reichen, diesen selbst verletzen oder gar ein ganzes Glied abtrennen, gehören nicht zu den Seltenheiten. Trifft der Hieb in querer Richtung auf ein Glied, so klaffen die Weichtheile weit auseinander, trifft er in schräger Richtung, so entstehen mehr oder weniger bedeutende Lappenwunden; auch können Weichtheilslappen vollständig vom Körper abgetrennt werden. Solche Lappen können auch am Knochen erzeugt werden, zumal am Schädel, wo sie ihren classischen Sitz haben. Haftet der Knochenlappen noch mit einer Seite am Knochen, so spricht man einfach von einer Knochenwunde; eine vollkommene Abtrennung aber eines Knochenstückes bezeichnet man seit Galen als Aposkeparnismus, Abhobelung. Gefässe und Nerven werden in Hiebwunden leicht verletzt und vollständig getrennt, und da in der glatten Wunde die Thrombusbildung erschwert ist, so ist die Verletzung grosser Arterien durch Hieb stets besonders bedrohlich. Dazu kommt, dass die Hiebwunden häufig penetriren, und zwar sowohl in die grossen Körperhöhlen, ah auch in die Gelenke. Die Eröffnung derselben pflegt sehr breit zu sein. (Vergl. die Artikel: Bauchwunden, Brustwunden, Halswunden, Gelenkwunden.)


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