Vulva

Heilkundelexikon

Vulva


Vulva (eigentlich valva, die Doppelthür, Vestibulum vaginae, äussere weibliche Geschlechtstheile).

Die Entwicklung der äusseren Genitalien beginnt in der 4. Woche der embryonalen Entwicklungsperiode. Um diese Zeit bildet sich am Steissende des Rumpfes, vom Steisshöcker nach der Symphyse hin ziehend, eine sagittale schmale Furche, die sogenannte Kloake, in deren Grund zwei Epithelrohre einmünden, nämlich dorsalwärts der Darm und ventral- wärts der Canalis urogenitalis, d. i. derjenige Abschnitt der Allantois, welcher unterhalb der Einmündung der WoLFF'schen Gänge in die letztere liegt. Um die Mitte des zweiten Monats münden auch die zu einem gemein samen Schlauch vereinigten MüLLER'schen Gänge in den Canal. urogenital., während gleichzeitig die WoLFF'schen Gänge in ihrem distalen Abschnitt bei weiblichen Individuen obliteriren. Die Einmündungsstelle des Müllerschen unpaaren Ganges wird zum Introitus vaginae, indem sich der Canal. urogenital, immer mehr abflacht, schliesslich nur eine bucht artige Einstülpung, den Sinus urogenital., darstellt und endlich als Vestibulum vulvae persistent bleibt.

Inzwischen hat sich aber durch Verwachsung seiner Ränder der Kloakenspalt dergestalt verändert, dass hinter der Verwachsungsstelle der Mastdarm ausmündet, während der offen blei bende vordere Abschnitt als Sinus urogenital. (Vestibulum) die äusseren Oeffnungen der Scheide und Urethra enthält. Die durch Verschmelzung der Kloakenränder gebildete, Anus und Vagina trennende Brücke ist der Damm. (Gebhard, Path. Anat. d. weibl. Sexualorg., pag. 563.)


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