Wasser und Wasserversorgung: Wasserleitung

Heilkundelexikon

Wasser und Wasserversorgung: Wasserleitung


Die Vertheilung des Wassers innerhalb einer Stadt erfolgt nach zwei Systemen, dem Verästelungs-und Kreislaufsystem.

Beim Verästelungssystem zweigen die einzelnen Rohrstränge von einem Hauptrohre in ähnlicher Weise ab wie die Aeste und Zweige eines Baumes vom Stamme und verjüngen sich in ihren Dimensionen mehr und mehr, während beim Kreislaufsystem ähnlich wie im Blutkreislaufe ein durch Zwischenverbindungen geschlossenes Röhrennetz hergestellt wird. Das Verästelungssystem ist zwar in der Anlage billiger, aber dem Kreislaufsystem nicht vorzuziehen, da sich in ihm die durch Aenderungen im Wasserverbrauch auftretenden Druckschwankungen nicht so leicht aus gleichen und überdies das Wasser sich im allgemeinen weniger frisch hält. Beim Kreislaufsystem zweigt man in neuerer Zeit von den die Strassen durchziehenden Hauptsträngen, an welche die Hydranten angeschlossen werden, je einen ?für breite Strassen zwei ?parallellaufenden Neben strang ab, der die Hausleitungen und die öffentlichen Brunnen speist. Die Haupt-und Nebenstränge erhalten Absperrvorrichtungen und werden so verzweigt, dass dem Nebenstrang vom Hauptstrang der nächsten Strasse noch Wasser zufliessen kann, wenn der ihm zugehörige Hauptstrang für Reparaturen u. dergl. entleert werden muss (Wolffhügel).

Von diesem Bohrnetz erfolgt nun die Einleitung des Wassers ins Haus, und zwar werden die Hausleitungen entweder durch Anbohren und Ein schrauben oder durch Anflanschen erreicht. Als Rohrmaterial; das eben falls auf einen Druck von 12 Atmosphären geprüft sein muss, kommen
hauptsächlich Gusseisen-, Blei-und Zinkrohre mit Bleimantel (Mantelrohr) in Anwendung. Das Bleirohr erfreut sich wegen seiner Billigkeit und be sonders wegen der Leichtigkeit, mit der es bearbeitet werden kann und sich biegen lässt, grosser Beliebtheit. Doch kann seine Verwendung zu Blei- intoxicationen Anlass geben, weil viele Wässer Blei aufzulösen vermögen. Es dürfen deshalb Bleirohre nur da angewandt werden, wo mit Sicherheit erwiesen ist, dass das betreffende Wasser unter keinen Umständen Blei auflöst (vergl. oben).

Stets sind die Hausleitungen, respective die Auslässe der Wasser leitung so zu arrangiren, dass die Möglichkeit vollständig ausgeschlossen ist, dass bei entstehenden Druckschwankungen in der Leitung, respective bei gelegentlich eintretendem negativen Druck Schmutzwasser, speciell Wasser aus den Ciosettrichtern in die Leitung angesogen wird. Jedes Closet soll also sein eigenes Spülreservoir haben und das Hineinmünden des Auslasses der Wasserleitung in den Ciosettrichter stets vermieden werden (vergl. Steuernagel67).


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