Wehen und Wehenanomalien: Auslösung der Geburt

Heilkundelexikon

Wehen und Wehenanomalien: Auslösung der Geburt


Ein Frage, über deren Lösung Jahrhunderte hindurch discutirt wurde, ist die der Ursache des Geburtseintrittes.

Die älteste Ansicht ist die des Hippokrates39) (460 ?370 a. Chr.), nach der die reife lebende Frucht sich aus Hunger selbst durch active Bewegungen aus dem Uterus herausbefördert, die auch von Aristoteles (384 ?322 a. Chr.), Aetius von Amida (530 p. Chr.) und Avicenna (1036 p. Chr.) getheilt wurde und ihren letzten Anhänger in Friedreich40) (1831) hatte. Der erste, der die richtige Ansicht wenigstens über den Geburtsact hatte, war Galenus41) (geb. 131 p. Chr.), denn ihm sind bereits die Contractionen des Uterus, die Erweiterung des Muttermundes, sowie die unterstützende Wirkung der Bauch presse bekannt. Erst bei Mauriceau42) stossen wir wieder auf gesunde An schauungen. Am normalen Schwangerschaftsende ist die passive Ausdehnungsfähigkeit des Uterus erreicht. Dieser Umstand, sowie die heftigen Frucht bewegungen wirken als ausschlaggebender Reiz, der Uterus contrahirt sich
und treibt die Frucht aus. Infolge des theilweise richtigen Kernes, den die Mauriceau'sche Anschauung enthält, blieb sie bis in das XIX. Jahrhundert hinein die herrschende und erfuhr nur minder wesentliche Modificationen. Ja sie erfährt in jüngster Zeit sogar nach einer gewissen Richtung hin ihre Bestätigung. Calza43) im Jahre 1807 schliesst sich Mauriceau voll ständig an. Auch von Petit44) lässt sich so ziemlich das Gleiche sagen und ebenso von Baudelocque45), denn nach ersterem tritt die Geburt ein, wenn die Cervix vollständig zum Mitaufbau der Uterushöhle verbraucht ist und nach letzterem, wenn der Widerstand der unnachgiebigen Cervix durch die ausdehnende Kraft der Frucht überwunden ist. Die Schellung'sche und Hegel'sche Naturphilosophie, die bis in die Mitte des XIX. Jahrhunderts hinein die Naturwissenschaften in schädlichster Weise beeinflusste und den offenen Blick für die natürlichen Vorgänge ganz empfindlich trübte, machte sich auch in der Lehre von dem Geburtsbeginne deutlich bemerkbar-wie dies namentlich aus der Anschauung Reil's46) zu entnehmen, der zufolge der Eintritt der Geburt das Endergebniss eines Kampfes zwischen der Contractions-und Expansionskraft des Uterus darstellt. Naegele nahm an, dass mit dem Vorschreiten der Reife der Frucht der Ernährungsverkehr zwischen ihr und dem Uterus immer mehr abnehme. Die Eihäute, die den Ernährungsverkehr vermitteln, lösen sich allmählich gegen das Graviditätsende von der Uterus wand ab, werden dadurch zum Fremdkörper und wirken als solche wehen erregend. Power47) und Dubois48) verglichen den schwangeren Uterus mit Blase und Rectum und sahen ihn als ein Hohlorgan mit einem Schliessmuskel an. Da nun bei jedem solchen Hohlorgan ein auf den Schliessmuskel einwirkender Reiz Contractionen hervorruft und das Contentum heraustreibt, so müsse das Gleiche auch bei dem Uterus geschehen, wenn die Frucht einen Druck auf die Cervix ausübe und letztere durch den Zug der Längs fasern des Uteruskörpers gezerrt werde. Osiander49) und Mende50) sahen den wiederkehrenden Menstruationsreiz als die Ursache des Geburtseintrittes an. Hofmann51), der alle Organe in drei Kategorien eintheilte, in Drüsen, Gefässe und Blasen, fasste das ganze Sexualsystem als Drüse auf. Die Drüse secernirt, das Gefä ^fs trägt das Secret weiter udd die Blasö entleert es. Das Ovarium war ihm die Drüse, die Tuba das Gefäss und der Uterus die Blase.

Sobald der Uterus durch die Frucht die volle Ausdehnung erfahren, entleert er sein Contentum nach aussen. Ritgen52) nahm an, der Antrieb zur Geburt gehe von den Uterusnerven aus. Eine seiner Zeit weit vorauseilende richtige Anschauung hatte Hayn53), da er nämlich meinte, dass ein vom Plexus hypogastricus ausgehender Impuls die Wehe hervorrufe. Joerg54) dagegen construirte sich eine sehr complicirte Hypothese. Durch Druck von Seite der Bauchdecken und des Zwerchfelles kann der Uterus nicht so viel Blut auf nehmen, als er für sich und die Frucht bedarf, dadurch tritt Stillstand in seinem Wachsthum, Abwelken der Eihäute und verminderte Aufnahme der Nahrungsstoffe von Seite der Frucht ein. Die Reizbarkeit häuft sich im Uterus an, die Frucht wird zum Fremdkörper und der Uterus trachtet, sich des letzteren zu entledigen. Carus55) hält den Uterus für ein Bewegungsorgan. Diese Bewegung ist eine peristaltische und durch den Muskelbau des Uterus bedingt. Mit der vollendeten Ausbildung der Musculatur des schwangeren Uterus tritt, unabhängig von der Frucht, die Nothwendigkeit der Be wegung des Uterus und somit die Geburt ein. Nach Litzmann56) steht der Uterus, den er auch als Bewegungsorgan ansieht, unter dem Einflüsse des Nervus splanchnicus. Seine Bewegungen sind aber nicht eine bleibende Function, sondern an eine bestimmte Entwicklungsstufe geknüpft. Der Impuls zu den Uterusbewegungen geht von den motorischen Nerven aus. die durch verschiedenartigste Reize zu jeder Zeit der Schwangerschaft in Thätigkeit gesetzt werden können. Kilian57) steht nahezu gänzlich auf dem Mauriceau?schen
Standpunkt und hält die allmähliche Eröffnung des inneren Mutter mundes innerhalb der letzten Schwangerschaftsmonate für die Ursache des Geburtseintrittes. Scanzoni58) lehnt sich an die Osiander-Mende'sche Hypothese an, nimmt aber gleichzeitig einen von der Frucht ausgehenden Reiz an, der zur Auslösung der Wehen führt. G. Veit59) glaubt, dass die Zerrung der Uterusnerven, veranlasst durch die Frucht, die Geburt einleitet. Brown- Sequard60) führt den Geburtseintritt auf die Ueberladung des mütterlichen Blutes mit Kohlensäure zurück. Hohl61) stellt sich auf den Dubois'schen Standpunkt und leitet den Weheneintritt von der Zerrung her, die die Cervix am Schwangerschaftsende erleidet. Simpson62) nähert sich in seinen Hypothesen Naegele, indem er eine Verfettung der Eihäute annimmt, durch die das Ei zum Fremdkörper wird, den der Uterus austreibt. Einer ähnlichen Hypothese huldigte auch Schröder in seinem Lehrbuche, indem er eine Verfettung der Decidua annahm, durch die das Ei für den Uterus ein Fremdkörper werden sollte. Diese Hypothese erwies sich aber als nicht gehörig fun- dirt, da nicht wenige Forscher die Deciduaverfettung entweder nicht constant antrafen oder vollständig vermissten. Eine noch weniger begründete Hypothese stellte Eichstädt63) auf. Durch die allmähliche Abnahme des Fruchtwassers im letzten Schwangerschaftsmonate wird der Uterus wiederholt zu Contractionen angeregt, bis schliesslich letztere eine gewisse Selbständigkeit gewinnen, wodurch endlich der Geburtseintritt eingeleitet wird. Bei Obernier64) finden wir die Osiander-Mende'sche Hypothese wieder aufleben.

Kehrer65) nimmt als Ursache der Geburtserregung eine Steigerung des Druckes im genitalen Gefässsystem an, die sich nach einer bestimmten Dauer der Gestation einstellt und Contractionen einleitet. Dass gerade die zehnte Menstrualhyperämie zur Geburt führt, soll dadurch erklärt werden, dass der zur Reife entwickelte Uterus im zehnten Monate auf einen gleichen Reiz viel kräftiger und nachhaltiger reagirt als in den früheren Monaten.

Reimann66) ist der erste, der an Hayn anknüpft und die motorischen Centren des Uterus in die Ganglien, die im Uterus liegen, verlegt, Lahs67) dagegen greift wieder auf die Osiander-Mende'sche Hypothese zurück. Leopold68) will den Geburtsbeginn mit den am normalen Schwangerschaftsende sich einstellenden Circulationsstörungen in der Placenta (Thrombosen der Uterus sinus) in Zusammenhang bringen. Runge69) modificirt die Brown-Sequard?sche Hypothese, indem er darauf hinweist, dass es nicht die Ueberladung des mütterlichen Blutes mit Kohlensäure sei, die die Wehenthätigkeit aus löse, sondern der herabgesetzte Sauerstoffgehalt des Blutes, gleichgiltig wo durch diese Venosität hervorgerufen wurde. Damit übereinstimmend weist Frankenhäuser70) auf die Häufigkeit der Schwangerschaftsunterbrechung bei Pneumonie und Erstickung hin. Auch Hasse71) glaubt, der Geburtsbeginn fusse auf einem Sauerstoffmangel des in die fötale Placenta strömen den Blutes. Dieses sei mit Stoffen der regressiven Metamorphose, namentlich mit Kohlensäure überladen, übe einen Reiz auf die Ganglien aus und löse dadurch die erste Wehe aus. Spiegelberg72), der in früheren Jahren die Ursache des Eintrittes der ersten Wehe in localen Veränderungen in der Circulation des Blutes im Uterus gefunden haben wollte, änderte später seine Ansicht dahin, dass sich am Ende der Schwangerschaft im mütterlichen Blut chemische Stoffe ansammeln, die'früher von der Frucht verbraucht wurden, es späterhin aber nicht mehr werden und scbliesslich auf die motorischen Centren des Uterus als Wehenerreger wirken. Nahe dieser Hypothese steht die Liedke'sche73), nach der der Harnstoff des Fruchtwassers, der durch die Eihäute diffundirt, durch seinen Zerfall in Kohlensäure und Ammoniak einen directen Reiz auf die Erregungscentren des Uterus ausübe, die aber durch Fries74) experimentell widerlegt wurde. Die alte Hypothese, nach der der Eintritt der ersten Wehe auf den Druck, den die Frucht auf das untere
Uterinsegment ausübt, zurückzuführen ist, wird neuerlich wieder, wenn auch in modificirter Weise von Girin75) aufgestellt. In der ersten Zeit der Gravidität ist das absolute, sowie specifische Gewicht der Frucht ein sehr niedriges, das specifische der Wässer dagegen ein relativ sehr hohes. Später dreht sich dieses Verhältniss um, wodurch die Frucht einen bedeutenden localisirten Druck auf den unteren Uterusabschnitt ausübt. Dieser Druck ist für den Uterus ein ähnlich starker Reiz wie die Mittel zur Einleitung der Früh geburt. Damit übereinstimmend treten bei vorzeitigem Absterben der Frucht nicht sofort Wehen ein, sondern erst 2 ?3 Wochen später, denn innerhalb dieser Zeit nimmt die Frucht durch ihre Maceration an specifischem Gewicht zu. Auf gleicher Ursache beruht auch der Eintritt der Frühgeburt bei der Cholera. Das Fruchtwasser nimmt an Menge ab und consecutiv wird das Gewicht der Frucht ein relativ hohes. Eine sehr complicirte Hypothese, der zufolge der Geburtseintritt auf im Uterusgewebe sich abspielende Vorgänge zurückzuführen sei, baut sich Helene76) auf. In den letzten Tagen der Schwangerschaft dehnen sich die Muskelzeilen des Uteras aus und werden hyalin. Gleichzeitig schwellen das Endothel und die Muskelzellen der Gefässe an und erscheinen zahlreiche Plasmodien. Schliesslich vergrössern sich die musculären Elemente so rasch, dass die sie ernährenden Gewebe sich ihrem zunehmenden Druck nicht, mehr zu accommodiren vermögen. Da durch wird die Ernährung jener vermindert, und dies so lange, als gleich zeitig durch ähnliche Processe in der Muscularis und dem Endothel der Gefässe durch die rasche Entwicklung der Plasmodien das Lumen der Gefässe selbst verkleinert wird. Durch die behinderte Circulation werden die Muskelfasern mehr und mehr gereizt, es stellen sich immer intensivere Contractionen ein, bis endlich die Geburt eintritt. Geyl's77) Hypothese ist mehr paradox als wissenschaftlich begründet. Der gravide Uterus beginnt sich nach ihm zu einer bestimmten Zeit zu contrahiren, ohne hierzu eines speciellen Reizes zu bedürfen, und zwar deshalb, weil dies Anpassung und Vererbung ist. Nach dem jetzigen Standpunkte unseres Wissens ist die Keilmann-Knüpfer'sche Hypothese über die Ursache des Geburtseintrittes jedenfalls die am wissenschaftlichsten begründete. Im Gegensatze zu Schröder die Anschauung vertretend, dass die Cervix in der Schwangerschaft mit zum Aufbau der Uterushöhle verwendet wird, meinen sie, dass am Graviditäts ende durch das Herabsinken des vorliegenden Fruchttheiles die die Cervix umgebenden Ganglien (das Ganglion cervicale Frankenhäuser's) gedrückt und gezerrt werden, wodurch die Ganglienschichte mechanisch zur Auslösung energischer Wehen gereizt wird. Eine nicht unwichtige Stütze findet diese Hypothese in der oben erwähnten Entdeckung Dembo's, in den Ergebnissen der Experimente Cohnstein's und der Beobachtung Kurz'. Diese Hypothese erklärt auch eine Reihe von Erscheinungen, deren Aetiologie bisher unbekannt war. Sie erklärt die bekannte Erscheinung, dass man im ersten Geburtsbeginn die Wehen durch strenges Einhaltenlassen der ruhigen Rücken lage sehr häufig zum Cessiren bringen kann, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil dadurch der Druck auf die Ganglien behoben oder doch gemindert wird. Die bei engem Becken und bei Querlage nicht selten zu beobachtende schwache Wehenthätigkeit im Geburtsbeginne rührt davon her, dass der vorliegende Fruchttheil nicht oder nur in geringerem Grade auf die Cervix drückt. Weiterhin erklärt diese Hypothese, warum nach erfolgter Uterusruptur und namentlich, wenn hierbei die Frucht in die Bauchhöhle ausgetreten ist, die Wehenthätigkeit dauernd cessirt. Die Ganglien werden nicht mehr gedrückt. Sie erklärt ferner, warum diese Methoden zur Einleitung der Frühgeburt am sichersten wirken, bei denen ein Druck auf den Cervicalabschnitt des Uterus ausgeübt wird. Keilmann78) und Knüpfer79) gehen in ihren Deductionen noch weiter. Mehrgebärende haben in der Regel progressiv grössere Früchte. Wegen der hier schlaffen Bauchdecken hat die Frucht einen grösseren Spielraum. Der zur Auslösung der Wehen nöthige Druck tritt daher erst später ein, d. h. die Frucht wird länger getragen, daher grösser. Auch die Beobachtung Pinard's80) (wenn sie richtig ist), dass dort, wo die Schwangere eine grosse Ruhe einhält, die Gravidität länger dauert und das Gewicht der Frucht ein höheres wird, würde die Richtigkeit dieser Hypothesen bestätigen. Eine weitere Bestätigung der theilweisen Richtigkeit dieser Hypothese würde ich in der (weiter unten ausführlich besprochenen) Erscheinung des dauernden Cessirens der Wehenthätigkeit nach vergeblichen Zangenextractionsversuchen sehen.

Eine Erscheinung aber erklärt diese Hypothese nicht, nämlich die sich einstellenden Contractionen des extrauterinalen (tubaren) Fruchtsackes, bei denen das Cervicalganglion vollkommen ausser Spiel bleibt. Wenn Keilmann, diese Lücke in seiner Hypothese selbst schon bemerkend, meint, bei extra uterinalen Fruchtsäcken komme es zu keinen Contractionen, so ist dies un bedingt unrichtig, Beweis dessen, abgesehen von anderen noch hervorzu hebenden, die durchaus nicht seltenen Tubaraborte. Erklärt auch die Keilmann-Knüpfer'sche Hypothese den Eintritt des Geburtsbeginnes bei normalen Verhältnissen am besten, so giebt es doch noch ausserdem eine Reihe anderer geburtserregender Momente, die namentlich bei vorzeitigen und gewissen pathologischen Geburten in Betracht kommen. Hohe, sowie abnorm niedere Körpertemperaturen können an sich schon die Wehenthätigkeit auslösen. Der Weheneintritt bei abnorm hohen Körpertemperaturen erklärt uns die so häufige Schwangerschaftsunterbrechung bei acuten fieberhaften Processen. Sehr wahrscheinlich ist es weiterhin, dass gewisse Krankheitsgifte an sich Uteruscontractionen auszulösen imstande sind. Schwere acute Vergiftungen lösen sehr häufig die Wehenthätigkeit aus, nicht aber durch das einverleibte Gift, sondern durch die schweren allgemeinen Krankheitserscheinungen, die letzteres hervorruft. Bekannt ist es, dass plötzliche sehr bedeutende Blutverluste Wehen auslösen, und zwar ohne Zweifel infolge der acut entstandenen Anämie des Gehirnes und Rücken markes. Die zurückgebliebene Blutmenge enthält als solche zu wenig Sauerstoff für den Organismus und consecutiv löst die Anämie die motorischen Centren des Gehirnes und Rückenmarkes Wehen aus. In anderer Weise erregen Traumen, die den Uterus treffen, die Wehenthätigkeit. Hier ist es der intrauterine Bluterguss, der bei bedeutenderer Menge als Fremdkörper wirkt, den der schwangere Uterus austreibt. Nicht zu bezweifeln ist es schliesslich, dass plötzlich einwirkende sehr intensive psychische Affecte gleichfalls nicht selten die Wehenthätigkeit auszulösen vermögen. Viel schwieriger zu erklären ist die Ursache des Geburtseintrittes bei vorzeitig abgestorbener Frucht. Bekanntlich hält der Uterus die abgestorbene Frucht desto länger zurück, je jünger sie ist. Die Retention ist darauf zu rückzuführen, dass, wie dies Graefe81) anatomisch nachwies, auch nach Absterben der Frucht die fötalen Eihüllen wochen-und monatelange in toto oder partiell den Charakter lebender Gewebe behalten und Zellenwache- rung zeigen. (Weiterwuchern des Zottenektoderms der Chorionzotten und des Syncytiums, Erhaltenbleiben einiger Zottengruppen nach O. Schaefer. 82) Der Umstand, dass die abgestorbene Frucht desto länger retenirt wird, je jünger sie war, ist offenbar davon herrührend, dass, je jünger die Frucht anlage gewesen, der noch anhaltende Lebensprocess in den Eihäuten desto energischer vor sich geht, während nach Absterben der reifen oder nahezu reifen Frucht die Eihüllen weiterhin wahrscheinlich kein Lebenszeichen mehr zeigen. Der Uterus scheint daher, wenn das Absterben der Frucht nicht durch ein Moment bedingt wird, das gleichzeitig auch die Wehenthätigkeit
auslöst, die todte Frucht solange zurückzuhalten, bis dieselbe für ihn ein fremder Körper geworden ist. Sobald dies eintritt, wird sie ausgestossen. Wodurch aber in dem Falle die Wehenthätigkeit angeregt wird, ist uns un bekannt. Vielleicht dass die Girin'sche Hypothese hier zur Erklärung heran gezogen werden kann.


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