Vorderarm: Missgestaltungen

Heilkundelexikon

Vorderarm: Missgestaltungen


B. Angeborene und erworbene Missstaltungen des Vorderarmes.

Zu denselben gehört der totale oder fast totale Mangel des Vorderarmes infolge einer intrauterinen Amputation. Der vorhandene Stumpf des Vorderarmes zeigt häufig Rudimente einer Hand oder von Fingern und kann bisweilen im Ellbogengelenk activ gebeugt und gestreckt werden, so dass er zu leichtem Festhalten von Gegenständen noch benutzbar ist. Der partielle oder totale Mangel eines Vorderarmknochens trifft nur ganz ausnahmsweise die UJna, dagegen meistentheils den Radius und bedingt dann stets Klumphand, an der fast regelmässig der Daumen fehlt, ebenso wie bei Mangel der Ulna der kleine Finger zu fehlen pflegt. Da diese Defecte häufig in Gesellschaft von anderweitigen, das Leben mehr oder weniger beeinträchtigenden Missbildungen vorkommen, werden sie im ganzen selten bei älteren Kindern oder Erwachsenen beobachtet.

Der Riesenwuchs, von welchem die Hand manchmal betroffen ist -mag derselbe mehr in einer Wucherung ihres Binde- oder Fettgewebes begründet sein oder mögen alle ihre Bestandtheile gleichmässig an der Hypertrophie theilnehmen ? bleibt selbstverständlich nicht ohne Einfluss auf den Vorderarm, vielmehr erfährt auch dieser in allen seinen Dimensionen eine Vergrösserung. Anderer seits verfällt der Vorderarm der Atrophie, wenn infolge von Lähmung oder aus anderen Ursachen, z. B. bei vollständiger Unbeweglichkeit der Fingergelenke, die Hand in keiner Weise bewegt werden kann.

Ueber die Missstaltungen des Vorderarmes, wie sie nach ausgedehnten Verletzungen der Weichtheile oder nach schlecht geheilten Fracturen zurückbleiben können, werden wir in den betreffenden Abschnitten noch einiges anzuführen haben.


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