Viola

Heilkundelexikon

Viola

Herba Violae tricolores, Stiefmütterchen (Pharm. Germ. 1882 und Pharm. Austr. 1889), fleur de pensee sauvage (von Viola tr. arvensis DC, Pharm. franc.); Violaceae einheimisch. »Das blühende Kraut mit hohlem kantigen Stengel der wildwachsenden Viola tricolor. Derselbe ist bis in die Mitte besetzt mit langgestielten, breiten, am Rande ausgeschweiften Blättern; die oberen Blätter mehr gesägt, kürzer gestielt, die sehr ansehnlichen Nebenblätter leierförmig fiederspaltig, mit oft sehr grossen Endlappen. Die bis über 5 Cm. langen, oben gekrümmten Blütenstiele tragen eine ungleich ftinfblättrige, gespornte, fast lappenförmige Blume von blass-violetter oder mehr weisslichgelber Farbe.« (Pharm. Germ., ed. II.) Synonymbezeichnung: Herba Jaceae. ?Enthält hauptsächlich Schleim, sowie ausserdem vielleicht kleine Mengen des aus der Wurzel der Viola odorata (s. u.) gewonnenen, dem Emetin ähnlichen oder damit identischen, emetischen Acre, welches der Entdecker Boulley (1828) als »Violin« bezeichnete. ?Populär gilt die Herba Violae tricoloris als »blutreinigendes« Mittel, besonders bei Exanthemen, und kommt in Species oder Theeaufguss (»Stiefmütterchenthee«; 10 ?150: 100) noch vielfach zur Anwendung. Die franz. Pharmakopoe enthält auch Flores Violae odoratae, die Blüten von Viola odorata L. (violette odorante; Veilchen). Dieselben dienen ausschliesslich zur Bereitung des früher auch bei uns als Färbesyrup benutzten, jetzt nicht mehr officinellen, blauen Veilchensyrup (sirop de violettes; syrupus de Violis), auf 1000, 0 F. Viola mit Aq. dest. q. s. und 4000, 0 Zucker.

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