Xanthoproteinsäure

Heilkundelexikon

Xanthoproteinsäure

Als Xanthoproteinsäure (von gelb und Protein, Eiweisskörper) bezeichnet man einen durch Einwirkung heisser starker Salpetersäure auf Eiweissstoffe entstehenden gelbgefärbten sauren Körper, der eine Nitroverbindung des Eiweisses darstellt und in Wasser sowie in Säuren unlöslich ist. Spuren von Eiweiss können indess beim Erhitzen mit Salpetersäure unter Gelbfärbung in Lösung gehen. Albu-mosen (s. diese) geben auf sehr vorsichtigen Zusatz von kalter concentrirter Salpetersäure einen Niederschlag, der sich beim Aufkochen mit gelber Farbe löst, beim Erkalten wieder erscheint. Andererseits werden Peptone durch concentrirte Salpetersäure auch in der Kälte nicht gefällt, beim Erhitzen aber färbt sich die Lösung gelb.

Beim Uebersättigen des Xanthoproteins mit Alkalien oder Aetzammoniak geht die gelbe Farbe in ein gesättigtes Orange über. Die Farbenreactionen sind von beträchtlicher Schärfe, daher sie auch zum Nachweis von Eiweiss benutzt werden. In diesem Sinne spricht man von der »Xanthoproteinreac-tion« (vergl. auch Albuminstoffe).

Nach den Ermittlungen von E. Salkowski (Zeitschr. für physipl. Cliera. XII, pag. 218) sind die im Eiweissmolecül enthaltenen aromatischen Com- plexe, und zwar in erster Linie die darin steckenden Phenol- und Indol- gruppen, für die Erzielung der Xanthoprotei'nreaction in Anspruch zu nehmen; da diese Gruppen in den dem Eiweiss sonst nahestehenden Leimstoffen (s. diese) fehlen, kommt auch die Xanthoprotei'nreaction den Leim stoffen nicht zu (brauchbare Unterscheidung von Eiweiss- und Leimstoffen). Nach Salkowski kann die genannte Reaction unter Umständen recht gut zur Schätzung und annähernden quantitativen Bestimmung von Pepton und vielleicht auch von Eiweiss dienen.

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