Xeroform

Heilkundelexikon

Xeroform

Xeroform, dermalen eines der meist benützten Ersatzmittel des Jodoforms, ist nach seiner chemischen Zusammensetzung Tribromphenol-Wismut, (C6H2Br30) 2BiOH + Bi203. Es wurde ursprünglich von Hueppe (1893) wegen seiner kräftigen antiparasitären Eigenschaften und seiner relativ geringen Giftigkeit gegen den Organismus als Darmantisepticum, und zwar gegen Cholera und neuerdings von Giovanni Petrucci bei Gastroenteritis für Kinder und Erwachsene innerlich empfohlen. Erst E. Heuss und Th. Beyer (1896) sind für die Verwendung des Xeroforms als Wundantisepticum eingetreten. Das Mittel wirkt, auf die wohlgereinigte, eventuell desinficirte Wundfläche gebracht, die Eitersecretion beschränkend und austrocknend, befördert das Wachsthum des Epithels. Es wird in Pulverform wie das Jodoform in dünner Schichte auf die Wunde, auf das Geschwür u. a. aufgestreut, überdies in Form von Salbenmull und Verbandgaze angewendet. Den erkrankten Schleimhäuten gegenüber verhält es sich reizlos.

Das Xeroform bildet ein gelbes, neutrales, in
Wasser und den sonstigen Lösungsmitteln unlösliches Pulver, welches 50% Tribromphenol und 49, 5% Wismutoxyd enthält.

Anwendung. Aeusserlich als Streupulver ohne Zusatz, als 5%iges Xeroformsalbenmull, als 30%ige Xeroformgaze, als 10%ige öchuttelmixtur mit Wasser bei Gonorrhoe zu Injectionen. Innerlich bei Cholera 0, 5 in Kapseln pro dosi, 4, 0 über Tag, 5, 0?7, 0 in 24 Stunden. Nach jeder Dosis lässt man etwas Rothwein nachtrinken (Hueppe); bei Gastroenteritis 0, 35?0, 5 pro dosi, 2, 5?3, 5 pro die für Erwachsene; für Kinder 0, 1 ? 0, 25 pro dosi, 1, 0?1, 2 pro die in Gummi-Emulsion.

Literatur: Hueppe, Ueber Tribroraphenylwismut. Berliner klin. Wochenschr. 1893, pag. 162. ? E. Heüss, Therap. Monatsh. April 1896. ? Th. Beyer, Ueber die Verwendung des Xeroforms in der kleinen Chirurgie. Wiener med. Blätter. 1896, Nr. 52. ? Wicherkiewicz, Xeroform in der Augentherapie. Wochenschr. f. Therap. u. Hyg. d. Auges. 1898, pag. 41. ? Nicolaus Bebend, Xeroform bei Hautkrankheiten der Kinder. Gyermekgyögyaszat. 1893, 3; Pester med. -chir. Presse. 1898, 29. ? Giovanni Petrucci, Universitätsklinik, Parma, Rendiconti dell1Associazione med. -chirurgic. 1900, 8.

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