Xanthinstoffe: Entstehung

Heilkundelexikon

Xanthinstoffe: Entstehung


Ueber die Entstehung der Xanthinstoffe im Organismus kann kein Zweifel mehr obwalten. Sie entstehen stets bei den chemischen Processen, weiche sich an der Zelle, speciell am Nuclein des Zellkernes abspielen, treten aus den Zellen in Blut und Lymphe über und aus den Nieren durch den Harn aus. Indessen verschwindet höchst wahrscheinlich ein Theil der Xanthinstoffe im Blut durch Oxydation; als Oxydationsproduct wäre hier zunächst an Harnsäure zu denken, doch konnten die darauf gerichteten Versuche von Stadthagen weder nach Einverleibung von Xanthinstoffen, noch von Nuclein eine Vermehrung der Harnsäure darthun, wenigstens für das Säugethier. Für den Vogelorganismus ist der Uebergang von Hypo-xanthin in Harnsäure von v. Mach bestimmt erwiesen. Die kleinen Mengen von Xanthinstoffen, welche durch den Harn austreten, wären demnach als der Oxydation im Körper entgangene Reste anzusehen. Durch zahlreiche Untersuchungen (Albanese, Gottlieb, Bondzynsky, E. Fischer, Krüger und Salomon) ist erwiesen, dass die drei Alloxurbasen: Hetero-, Para- und 1-Methylxanthin, die die Hauptmenge der Harnalloxurbasen darstellen, aus den in den Genussmitteln vorkommenden Xanthinstoffen:
Theobromin, Theo-phyllin und Coffein (vergl. oben pag. 272) im Organismus entstehen, also die Harnpurine präformirten Nahrungspurinen ihre Entstehung verdanken. Diese Harnpurine bezeichnen Burian und Schur als »exogene« Harnpurine, im Gegensat» zu den »endogenen« Harnpurinen, welche anscheinend unabhängig von der Nahrung gebildet werden und dem Nucleinzerfall ihre Entstehung verdanken. Dieser Antheil stellt für die verschiedenen Menschen einen ziemlich constanten Individualwerth von 0, 1?0, 2 Grm. (innerhalb 24 Stunden) vor.


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