Wolfram

Heilkundelexikon

Wolfram

Von den seltenen Metallen zeigt das Wolfram nach Versuchen mit wolframsaurem Natrium erhebliche giftige Wirkung, welche der des Chroms um das l0fache überlegen ist. Die Vergiftung beginnt mit Apathie und Mattigkeit, worauf Nausea und bei brechfähigen Thieren unaufhörliches Erbrechen, das zu Gefässzerreissung im Magen und Blutbrechen führt, und intensive, anfangs schleimige, später blutige Durchfälle folgen. Diese Erscheinungen stehen offenbar damit im Zusammenhange, dass bei directer Einführung in den Blutstrom die grösste Menge des eingeführten Metalls durch die Magenschleimhaut eliminirt wird, während der kleinere Theil durch die Nieren Ausscheidung findet.
Bei nicht brechfähigen Thieren treten zu den Darmsymptomen Dyspnoe, Krämpfe, Opisthotonos, bei langsamer Vergiftung Adynamie und Lähmung. In rasch tödtlichen Fällen ist der Sections-befund negativ, in langsam verlaufenden findet sich Magen- und Darmentzündung und diphtheritische Dysenterie, mitunter leichte parenchymatöse Nephritis und Hämorrhagien in den Nieren, ein Zustand, der sich durch seine geringe Intensität von Chromsäurevergiftung unterscheidet.
Vom Magen wird wolframsaures Natrium fast nicht resorbirt; bei Infusion findet es sich in der Darmschleimhaut und bei langdauernder Vergiftung in grossen Mengen in den Knochen, weniger in Muskeln, Milz und Nieren. Auf Gefässe und Herz wirkt Wolfram nicht, auch erzeugt es keinen Diabetes wie Uran, das ihm an Giftigkeit 50?l00mal überlegen ist.

Literatur: Bernstein-Kohan, Wirkung des Wolframs auf den thierischen Organismus. Dorpat 1890.

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