Warzentheil: Neubildung

Heilkundelexikon

Warzentheil: Neubildung


Neubildungen des Warzentheiles sind bisher nicht allzu häufig beobachtet worden. Es handelte sich entweder um Gummata, Polypen, Cholesteatome (s. oben), Sarkome oder um Epithelialkrebs (Wilde21), Bondot22), die übrigens nur selten primär im Warzentheil entstehen, vielmehr meistens von der Paukenhöhle oder dem äusseren Gehörgang aus gehen. Von den Polypen des Warzentheiles ist bereits bei Besprechung der Ohrpolypen die Rede gewesen. Der Epithelialkrebs des Warzentheiles documentirt sich zunächst durch das Auftreten einer rothen, steinharten Anschwellung am Warzenfortsatz, aus der nach spontanem Aufbruch, oder wenn eine Incision gemacht wird, sich ein jauchendes, sich schnell in die Tiefe ausbreitendes Geschwür entwickelt, das zu häufig sich wiederholenden Blutungen, die auch bei den Sarkomen nicht selten sind, Veranlassung giebt. Verwechselungen mit einfacher, aus einer Otitis media hervorgehenden Mastoiditis sind oft nicht zu vermeiden, selbst dann, wenn die Tumormassen in den äusseren Gehörgang hineingewachsen sind. Sie werden dann meist für einfache Granulationen oder polypöse Wucherungen gehalten. Aus schlaggebend ist dann die mikroskopische Untersuchung. Die Behandlung dieser malignen Geschwülste ist keine sehr dankbare Aufgabe, da selbst die ausgiebigste operative Entfernung derselben vor Recidiven, die schliesslich zum Tode führen, nicht schützt.


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