Korrektur zu Xanthinstoffe
Korrektur zu Xanthinstoffe
Als Xanthinstoffe (von gelb) bezeichnet man eine Gruppe Stickstoff reicher Basen, von denen man schon nach ihrer empirischen Formel annehmen muss, dass sie in naher genetischer Beziehung zu einander stehen, nämlich Xanthin, C5 H4 N4 02, Hypoxanthin, C5 H4 N4 0, Guanin, C5 H5 N5 0 (s. dieses), Adenin, C5 H5 N5 (s. dieses). Dazu kommen noch Heteroxanthin, C6 H6 N4 02. Methylxanthin, C6 H6 N4 02, Paraxanthin, C7 H8 N4 02, Epiguanin, C10 H13 N9 02, Episarkin, C4 H6 N3 0. Die Xanthinstoffe stehen auch in naher Beziehung zur Harnsäure, C5 H4 N4 03 (s. diese), von der sie sich nur durch den geringeren Sauerstoffgehalt unterscheiden. Strecker hat zwar die Angabe gemacht, es lasse sich durch nascirenden Wasserstoff (z. B. Natriumamalgam) die Harnsäure zu Xanthin und Hypoxanthin reduciren und letzteres wiederum durch Salpetersäure zu Xanthin oxydiren, doch konnte diese Angabe von Emil Fischer nicht bestätigt werden. Für eine gewisse Uebereinstimmung in der Consti-tution sprechen zwei von Fischer erhobene Befunde: Sowohl Xanthin als Harnsäure liefern bei der Oxydation mittels Chlorwassers (Salzsäure und chlorsaurem Kali) Alloxan (s. dies), ferner geben sowohl Harnsäure als Xanthin, Hypoxanthin, Guanin und Adenin bei völliger Zersetzung mittels rauchender Salzsäure oder Jodwasserstoff unter hohem Druck Glycocoll (neben Ammoniak, Kohlensäure, beziehungsweise Ameisensäure). Dagegen erhellen die nahen Beziehungen der Xanthinstoffe zu einander unter anderem aus der Thatsache, dass man nach Fischer aus Guanin durch Behandlung mit Untersalpetersäure Xanthin erhält, sowie dass nach Kossel das Adenin durch salpetrige Säure in Hypoxanthin umgewandelt werden kann. Nach Kossel stecken die Xanthinstoffe in der Mehrzahl der Nu deine (s. diese), aus denen sie durch Säuren, ja schon durch Kochen mit Wasser abgespalten werden, sie sind im wesentlichen Bestandtheile der Zellkerne, daher es sich begreift, dass fast in allen Geweben des Körpers in kleiner Menge sich der eine oder der andere oder mehrere dieser Xanthinstoffe finden. Die sämmtlichen Xanthinstoffe, die Harnsäure inbegriffen, sind aus einem Alloxan- und einem Harnstoffkern (Urea) bestehend zu erachten, daher haben Kossel und Krüger die Basen Alloxurbasen und die ganze Gruppe inclusive Harnsäure AJloxur-körper genannt. E. Fischer, dem auch die Synthese der Mehrzahl der zu dieser Gruppe gehörigen Stoffe gelungen ist, leitet sie alle von einer Verbindung C5 H4 N4, dem Purin, ab, dem die Formel zukomme: {#26_1700#Purin} Durch Substitution verschiedener Wasserstoffatome durch Hydroxyl- (HO), Amino- (NH2) oder Alkyl- (Methyl, CH3) Gruppen entstehen hieraus die verschiedenen Purinkörper. Um die Stellung der respectiven Substituenten anzugeben, hat Fischer vorgeschlagen, die neun Glieder der Purinkerne in folgender Weise zu numeriren: {#26_1701#Purinkörper} Darnach wäre: Harnsäure 2, 6, 8 - Trioxypurin, Xanthin 2, 6 -Dioxypurin, Heteroxan-thin 7 - Methylxanthin = 7 -Methyl, 2, 6 -Dioxypurin, Hypoxanthin 6 - Oxypurin, Guanin 2 - Amino, 6 - Oxypurin u. s. f.
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